
Von Deutschland nach aus Tansania und Papua Neuguinea
Wissen ist Macht

Kolonialromane
Screenshots und Links: Völkerkundemuseen
Paul Gauguin und Emil Nolde
„Ich, der Kulturmensch, stand in dieser Hinsicht weit hinter den Wilden zurück. Ich beneidete sie. Ich sah ihr glückliches, friedliches Leben um mich her, ohne größere Anstrengung, als die täglichen Bedürfnisse es erforderten — ohne die geringste Sorge um Geld. Wem sollte man etwas verkaufen, wo die Erzeugnisse der Natur jedem zu Gebote stehen?“ Paul Gauguin (In: Noa Noa 1897, S.17)
„Ich war genötigt, nach Frankreich zurückzukehren. Wichtige Familienangelegenheiten riefen mich zurück. Lebe wohl, gastfreies Land, köstliches Land, Heimat der Freiheit und der Schönheit. Zwei Jahre älter geworden und um zwanzig Jahre verjüngt gehe ich fort, verwilderter als ich gekommen war und doch gescheiter.“ Paul Gauguin (In: Noa Noa 1897, S.105)
Geschichte zu Emil Noldes Südseebildern:Emil Nolde reiste Ende September 1913 als Begleitung der „Medizinisch-Demographischen Deutsch-Neuguinea Expedition“ im Auftrag des Reichskolonialamtes. Die Expedition stand unter der Leitung der Augenärzte Alfred Leber und Ludwig Külz, der zuvor in Togo und Kamerun als Regierungsarzt Erfahrungen gesammelt hatte. Nach einer langen Reise durch Sibirien und China gelangte Nolde am 13.Dezember 1913 nach Neu-Guinea. Er akklimatisierte sich einige Zeit in Rabaul, wo er sich von einer lebensbedrohlichen Infektion erholen musste. Dort traf Nolde Ende 1913 auch mit Gouverneur Alfred Hahl zusammen. Der Maler erinnert sich später:
„Er war uns nur wenig freundlich gesinnt und meine künstlerischen Ambitionen mochte er anscheinend gar nicht leiden.“
Erst drei Monate später fand er die Kraft zu malen und zog weiter nach Käwieng/Neu-Mecklenburg, wo er ein kleines neu erbautes Arresthaus als Atelier bezog. Während der kurzen Zeit seines Aufenthaltes vom 1.März bis zum 19.April 1914 schuf Nolde eine Vielzahl von Ölbildern und Skizzen.
Am 16.Mai treten Ada und Emil Nolde ihre Heimreise an. Sie werden vom Beginn des ersten Weltkrieges überrascht. Die Bilder gingen mit dem Dampfer „Schlesien“ separat auf den Weg. Dieser wird im Suez-Kanal nach Kriegsbeginn von Engländern gekapert - die Bilder werden beschlagnahmt und gelten dann lange als verschollen. Wieder in Deutschland versucht sich Nolde an die Eindrücke zu erinnern und malt eine ganze Reihe neuer Bilder mit Südseethemen. Als er dann schließlich 1921 aufgrund eines Hinweises seine 19 Ölbilder zusammengerollt unter einer Treppe in Plymouth/England findet und sogar die über 250 kleinformatigen Skizzen aus den verschimmelten Koffern seines Reisegepäcks hervorholt, kann er es nicht fassen.