Wichtig für die Missionsanstalt in Neuendettelsau waren vor allem die Jahresberichte, die die Missionare über ihre Arbeit auf den jeweiligen Missionsstationen verfassen mussten. Die Jahresberichte wurden dann in den Kirchlichen Mitteilungen abgedruckt und informierten so ein breites Publikum in der Heimat. Neben der Beschreibung von Bauarbeiten oder Gesundheitsproblemen, sollte ein Bild von Land und Leuten in die Heimat übermittelt werden und natürlich, sofern möglich, von Missionserfolgen berichtet werden. Die Kirchlichen Mitteilungen aus und über Nordamerika, Australien und Neuguinea erschienen als Organ der Neuendettelsauer Mission zwischen 1881 bis 1910 unter diesem Namen, danach bis 1941 als Neuendettelsauer Missionsblatt. Adressaten waren potentielle Spender*innen, die die missionarische Arbeit in den fernen Ländern unterstützen sollten.
Insofern wurden neben Erfolgsgeschichten natürlich auch Geschichten über die gefährliche Pionierarbeit der Missionare gern gelesen.
Von einem Besuch bei den Kwakwantong und der Zusammenarbeit mit der Kolonialregierung berichtete Missionar Zwanzger in seinem Bericht von der Station Wareo 1903:
„Vor kurzem machte ich einen Besuch in Kwakwantong, bei Leuten, bei denen noch keiner von uns gewesen […] Den Häuptling der Kwakwantong haben vor Jahr und Tag die Bonga getötet, natürlich auf Bestellung und gegen Bezahlung, ein Beweis wie weit das unheilvolle Tun dieser Leute sich erstreckt. Was es mit dem alten Ngagebe (Häuptling von Bonga, der im vorigen Jahr wegen wiederholter Mordtaten von den Missionaren bei der Regierung angezeigt und der mit Niederbrennen seines Hauses bestraft worden war. D.R.) wohl einmal für ein Ende nehmen wird! Er hat viele Menschenleben auf dem Gewissen.“Missionar Schnabel berichtet von einem 5-tägigen Besuch bei einem nahegelegenen Dorf und schreibt als Fazit:
„Und es wäre nur zu wünschen, daß die Eingeborenen auch in dieser Beziehung (Gemüseanbau) zu einem würdigerem Dasein emporstiegen, was ja infolge der Annahme des Evangeliums auch nicht ausbleiben wird.“ (In: Kirchl. Mitteilungen 36. Jg. 2. Juni 1904 Nro. 4&5, S.33-36)