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Hersbrucker Mission

Eine weitere neue Missionsgesellschaft mit enger Anbindung an die Neuendettelsauer Mission, war die sog. Hersbrucker Mission. Sie wurde im Januar 1886 von Pfarrer Matthias Ittameier als Gesellschaft für evangelisch-lutherische Mission in Ostafrika gegründet mit dem Ziel, dass sie „die Bekehrten zu pflichtbewussten deutschen Untertanen in Steuern, Kriegsdienst und sonstigen Leistungen sowie zu Konsumenten deutscher Erzeugnisse anzuhalten habe“ (zitiert nach Gründer in Bade 1984, S. 72) Ittameier wollte mit der Mission bei den Wakamba im nördlichen Deutsch-Ostafrika an die Aktivitäten des Missionars Johann Ludwig Krapf anschließen, der 1881 verstorben war und bis 1855 im Auftrag der Church Missionary Society (CMS) bei Mombasa in Ostafrika tätig war. Mit seinem Vorhaben nahm er Verbindung mit der Reichsregierung und der DOAG auf, der er sein Wakamba-Unternehmen unterstellte. Das von ihm priorisierte Gebiet fiel jedoch mit dem sog. Helgoland-Sansibar-Vertrag 1890 an Britisch-Ostafrika, dem heutigen Kenia. Das Personal für sein Missionsvorhaben bezog der in Neuendettelsau geborene Ittameier von der Neundettelsauer Missionsanstalt. Mit ihr schloss er einen Vertrag über die Ausbildung und Entsendung von Missionaren. Johannes Hofmann wurde als erster Missionar der Gesellschaft zusammen mit Johann Bach 1886 nach Deutsch-Ostafrika ausgesendet. Sie gründeten am 28. September 1886 die Station Jimba und am 7. Dezember 1887 die Station Mbungu im heutigen Kenia. Nach Auflösung der Gesellschaft 1892 übernahm die Leipziger Mission das Gebiet, nachdem sie von der CMS auch das Kilimandscharogebiet übernommen hatte (vgl. Gründer in Bade 1984, S.73 und S.76; vgl. Vorländer, S. 120-121; Hamilton 2009, S. 66-67und https://www.leipziger-missionswerk.de/ueber-uns/unsere-geschichte/missionare-und-missionarinnen.html ).

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