Carl Peters
Carl Peters
, Pastorensohn und promovierter Historiker, mit sog. „Schutzverträgen“ im Auftrag der Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft (DOAG), deren Mitbegründer er war, Gebiete im Binnenland und an der Küste Ostafrikas an. Bei Bismarck erwirkte er einen „Schutzbrief“, der die Besetzung ostafrikanischer Gebiete legitimierte, welche später als Deutsch-Ostafrika bezeichnet wurden.
Bei seinen Verhandlungen mit einheimischen Führern wandte Peters unlautere Mittel an, um sie zu den Gebietsabtretungen zu zwingen – überzeugt wurden die Geschäftspartner mit wertlosen Geschenken, Feuerwasser und Feuerwaffen. Dann folgten Flaggenhissung, Verlesen des Vertrags in deutscher Sprache, Rede, Hoch auf den Kaiser und schließlich drei Salven; diese „demonstrierten den Schwarzen ad oculos, was sie im Fall einer Kontraktbrüchigkeit zu erwarten hätten. Man wird sich nicht leicht vorstellen, welchen Eindruck der ganze Vorgang auf die Neger zu machen pflegte.“, so Carl Peters Beschreibung der Landaneignung (vgl. Speitkamp 2014. S. 29; Gründer 2018, S.95). Auf diese Weise raffte er innerhalb weniger Wochen in Usagara ein Gebiet von insgesamt 140.000 km2 zusammen.
